Das sind acht tolle Frauen, die auf der Landesliste von DEMOKRATIE IN BEWEGUNG stehen: Marianne, Swantje, Sigrid, Vera, Lea, Julia, Sabine und Christine. Wir haben in NRW auf unserer Liste die Frauenquote von 50% erreicht.
Mein Name ist Lea, ich bin 27 und eine „Quotenfrau“. Ohne die Frauenquote wäre ich nicht in den Bundesvorstand von DEMOKRATIE IN BEWEGUNG gewählt worden. Vielleicht ist es ungewöhnlich, dass gerade ich nun erkläre, warum wir eine Frauenquote haben und brauchen. Aber mir liegt das Thema der Gerechtigkeit – besonders zwischen den Geschlechtern – sehr am Herzen.
DEMOKRATIE IN BEWEGUNG kämpft für soziale Gerechtigkeit und Vielfalt
Leider ist es immer noch so, dass Frauen weniger gehört werden. Es wird behauptet, Frauen wollen nicht teilhaben an der Politik, weil es nicht ihr Bereich ist. Es wird behauptet, Frauen sollen nicht teilhaben an der Politik, weil sie es nicht können. Beide Punkte sind Diskriminierung aufgrund des Geschlechts. Natürlich gibt es biologische Unterschiede zwischen Männern und Frauen. Die haben aber nichts damit zu tun, dass es Unterscheidungen gibt, die erst in der Gesellschaft entstanden sind. Es sind Unterscheidungen, die auf Tradition und Vorurteil beruhen, Unterscheidungen die gemacht sind.
Wir wollen bei DEMOKRATIE IN BEWEGUNG mit der Frauenquote gegen Vorurteile ankämpfen und uns dafür einsetzen, dass Frauen Politik machen. Wir wollen uns für die Gemeinsamkeiten stark machen: Frauen können, sollen und wollen genauso gut Politik machen wie Männer.
Wie ist es so als Quotenfrau?
Direkt nach der Wahl wurde ich mit der Aussage konfrontiert, dass es sich doch „gar nicht gut anfühlen kann“, nur durch die Quote in den Vorstand gekommen zu sein.
Nein. Es ist toll. Denn es haben zwar Menschen an meine Fähigkeiten geglaubt, aber mehr Menschen haben einem Mann ihr Vertrauen geschenkt. Jetzt kann ich alle davon überzeugen, dass ich es mindestens genauso gut kann. Dass das Geschlecht keine Rolle spielt.
Ich werde für Frauen einstehen, die sich noch nicht trauen. Ich werde ihnen eine Stimme geben und ihnen Rückhalt geben, wenn sie sich trauen. Ich werde mit Männern diskutieren und dabei das Geschlecht vergessen. Meines und das der anderen.
Denn wir sind alle Menschen. Und genau das ist das Ziel der Frauenquote: Wir wollen das soziale Geschlecht in diesem Zusammenhang vergessen. Die Frauenquote ist ein Mittel. Unser Ziel ist es, dass wir keine Frauenquote brauchen, weil Fähigkeiten nicht vom Geschlecht abhängig gemacht werden. Und Rollenkonstrukte der Vergangenheit angehören. So lange aber brauchen wir diese Quote. Und dafür setze ich mich ein.
Ich habe leider die Erfahrung gemacht, dass Frauen (auch bedingt durch deren Erlebnisse) weniger Mut zeigen und sich eher zurückhalten, wenn es um Verantwortung oder Initiative geht. Liebe Frauen: wir können nicht auf euch verzichten, da uns sonst mindestens 50% der Erfahrungen, Kreativität, Lösungsansätze … der Bevölkerung einfach entgehen. Lasst euch nicht klein reden, auch nicht von euch selbst, zeigt Mut und engagiert euch. Es geht um nichts weniger als eure Gleichberechtigung.
Ich finde zwar, das ich noch auf dem Foto fehle, aber ich halte nichts von einer unbedingt auszufüllenden Frauenquote.
Ich halte es eher so, bei Eignung wird die Frau bevorzugt.
Warum? Weil ich schon in Gremien gearbeitet habe, wo wir dann Frauen reinwählen mussten, die es A) sich selber nicht zugetraut haben und die B) recht damit hatten.
Die waren für diese Posten wirklich ungeeignet, was nicht heißen soll, dass sie nicht verantwortungsvolle Posten ausführen können.
Genauso sehe ich es übrigens auch bei Männern, es gibt auch Männer, die für bestimmte Posten ungeeignet sind und wo vielleicht die Frau besser passt
Und ich meine jetzt nicht Mann oder Frau aufgrund des Geschlechtes, sondern aufgrund der Befähigung.
Nicht jede/r kann gut reden oder repräsentieren oder die erforderliche Fremdsprache etc
Liebe Lea, klingt toll. Habe nur hier erlebt, dass ‚die Jungs‘ nicht so offen waren – als ich zufällig mitbekam, dass es ein erstes Regionaltreffen gab , weil ich am selben Ort war und sie ansprach … hoffe, das ändert sich noch, mich hat es vom weiterem ‚Einbringen wollen‘ abgeschreckt.
Euch in NRW viel Erfolg und mehr Quote nur als Wort, nicht als Aufgabe 😉
Liebe Lea, das klingt toll. Ich habe hier beim zufällig entdeckten Regionaltreffen (weil ich am selben Ort war) eher abschottende ‚Jungs‘ getroffen, (und nicht am Treffen teilgenommen, war anderweitig beschäftigt) . Diese Begegnung hat bei mir tatsächlich auch das ‚einbringen wollen‘ blockiert. Wünsche euch viel Erfolg in NRW und Quote nur als Wort denn als Bestimmung.
„Es wird behauptet, Frauen wollen nicht teilhaben an der Politik, weil es nicht ihr Bereich ist. Es wird behauptet, Frauen sollen nicht teilhaben an der Politik, weil sie es nicht können. Beide Punkte sind Diskriminierung aufgrund des Geschlechts.“
Wo wird das behauptet?
„Wir wollen uns für die Gemeinsamkeiten stark machen: Frauen können, sollen und wollen genauso gut Politik machen wie Männer.“
Einverstanden, aber warum braucht es dazu das Diktat einer Quote?
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Ich bin bisher immer noch überzeugt von dieser Bewegung, aber mit der Quote werde ich mich nicht anfreunden. Wenn sie tatsächlich die Mehrheitsmeinung wiederspiegelt, bin ich auch bereit sie zu akzeptieren.
Aber ich werde sie niemals als „richtig“ ansehen, sie ist in meinen Augen falsch und steht im Widerspruch zu Grundprinzipien der Freiheit und Demokratie.
Aus meiner Sicht darf die Gleichberechtigung nicht mit dem Holzhammer mit einem Quotendiktat von oben herab bestimmt werden, sondern muss durch eine echte Mentalitätsveränderung erzielt werden. Aus meiner Sicht bewirken Quoten das Gegenteil und zementieren die Fixierung einer Person auf das „Frau sein“.
Weils fast jede/r kennt: ein Harry Potter Buchzitat..:Es ist merkwürdig, Harry, aber diejenigen, die nie nach Macht strebten, sind vielleicht am besten geeignet sie auszuüben. Diejenigen, denen die Führung aufgedrängt wird wie dir und die dann das Zepter übernehmen, weil sie es müssen, und zu ihrer eigenen Überraschung feststellen, dass es ihnen gut steht“
@susa schreibt „von dem zufälligen Regionaltreffen“ und den „Jungs“ . Dies zeigt die fehlende Transparenz und Offenheit.
So gern ich die Idee unterstütze und an die Kraft der Basis glaube, ist politisches Handeln keine Genderfrage.
Es geht um verantwortliches Handeln und Einstehen für Andere.
Worte allein sind Hohl, Taten sind entscheidend.
Ohne politisches Bewusstsein der handelnden Personen, ist eine nachhaltige Gesellschaftsveränderung mit mehr sozialer Verantwortlichkeit nicht zu erreichen.
Beleidigende oder herabwürdigende Kommentare werden nicht veröffentlicht.
Toll Lea, ob Du es wirklich besser kannst, wird nie jemand erfahren, da derjenige, dem die Mehrheit das zutraute halt ein Y-Chromosom von Mutti und Vati mitbekam. Ihr kommt so „neudemokratisch“ daher (einige Eurer Argumente, wie pauschale „Altparteienschelte“, erinnern allerdings auch stark an AfD, einProzent und anderes neurechtes Gesocks) inkl. Ehtik-Kodex und gaaanz viel Rede- und Konsenswillen. Das Vertrauen in Eure eigenen Mitstreiter*innen scheint arg begrenzt, wenn gleich mal ein bisschen umgekehrte Diskriminierung eingestreut wird. Dann aber bitte auch Veganerquote, Transgenderquote, Migrantenquote…
Guten Tag Sven, schade, dass du dich nicht gut mit unseren Werten identifizieren kannst. Ziel ist alle zu integrieren und für ein ausgeglichenes Verhältnis innerhalb der Partei zu sorgen. Für dich zu Info: Es gibt auch eine Vielfaltsquote. Das heißt Transgender und Migranten und auch Veganer, wenn sie sich denn diskriminiert fühlen, haben ihre Quote schon. Vielen Dank für den Tipp 🙂 Und wenn du möchtest, kannst du dich gerne mit dem Herren, der die Stimme mehr bekam als Lea, auseinandersetzten. Er ist ein Verfechter der Frauenquote und engagiert sich jetzt in seinem Landesvorstand. Viele Grüße, Melanie