Der 24. Februar 2022 ist ein Tag, der ohne Frage in die Weltgeschichte eingehen wird. Viele von uns wachten in einer neuen Welt auf – und manche in einer, die sie längst hinter sich wähnten. Der Angriffskrieg war zurück im Herzen Europas. Und mit ihm die Angst. Angst vor dem, was die Zukunft noch bringen könnte. Der völkerrechtswidrige Angriff der russischen Armee auf die Ukraine markiert einen Wendepunkt in der Nachkriegszeit.
Seitdem sind viele Menschen auf der Flucht. Sie fliehen aus Angst vor dem russischen Terror, vor Tod und Hunger. Wir sehen viele Tote. Menschen, brutal aus dem Leben gerissen für den Krieg eines Anderen. Ukrainer*innen, die ihre Heimat und Familien verteidigten ebenso wie junge russische Soldaten, die ohne großes Federlesen von ihren Führern verheizt wurden.
Die Nähe des Krieges offenbart uns dabei, was wir in unserer eigenen „Arroganz“ in Syrien oder dem Irak nie sehen wollten: Seinen Schrecken. Wir sehen Bilder von zerstörten Panzern, von zerbombten Kindergärten, Schulen und Krankenhäusern. Wir hören Berichte über verminte Fluchtwege. Wir sehen Videos von Angriffen – und Bilder der Toten. Krieg kennt nun einmal keine Sieger. Nur Todeslisten.
Doch nicht nur die von uns gern ignorierten Grauen des Krieges zeigte uns der 24. Februar 2022. Er zeigte uns ebenso die von uns ebenso gern ignorierte Abhängigkeit von fossilen Energieträgern. Energie, die wir aus Russland importieren. Energie, die wir nicht benötigen würden, wenn wir den Ausbau von erneuerbaren Energien bereits länger und ausgiebiger voran getrieben hätten.
Der 24. Februar stieß Veränderungen an. Und wir müssen gemeinsam dafür sorgen, dass diese in die richtige Richtung gehen:
- Wir müssen autarker werden von fossiler Energie. Die Energiewende hin zu erneuerbaren Energien muss nun schnell und konsequent durchgezogen werden.
- Ein gut ausgebauter und kostengünstiger bzw. kostenloser ÖPNV würde unsere Abhängigkeit von Öl noch weiter reduzieren, da so der Individualverkehr deutlich reduziert werden könnte.
- Die Bundeswehr muss modernisiert werden, insbesondere aber muss ihr Beschaffungswesen neu strukturiert und transparent gemacht werden. Es dürfen keine Gelder in teuren Beraterverträgen oder nicht vollendeten Projekten versickern. Nur eine transparent geführte Bundeswehr kann dem eigenen Anspruch der „Bürger in Uniform“ gerecht werden.
- Keine Anschaffung von rein auf die offensive Nutzung ausgelegten Waffensystemen wie bewaffneten Drohnen.
- Ausbau der internationalen Zusammenarbeit und Dialogsysteme zur Sicherung des Friedens.
Wenn es uns gelingt, die Veränderungen unserer Zeit in die richtige Richtung zu lenken, können wir gemeinsam in eine friedliche Zukunft blicken. Wie der Geist der Veränderung die Menschen bewegt, zeigt sich auch aktuell. Viele Menschen nehmen die Flüchtlinge in ihren Häusern auf. Manche fahren gar bis nach Polen, um diese dort abzuholen. Es fließen Sach- und Geldspenden in Richtung der Ukraine. Viele Menschen helfen. Die Einigkeit darüber in der Gesellschaft ist überwältigend. Frieden geht nur gemeinsam.
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