Vor gut einer Woche hat das Deutsche Zentrum für Hochschul- und Wissenschaftsforschung (DZHW) die neueste Fassung des Bildungstrichters veröffentlicht. Und wie es scheint, bleibt es beim Üblichen: Kinder von Akademiker*innen besuchen öfter die gymnasiale Oberstufe, 79 % beginnen ein Hochschulstudium. Bei Kindern von Nicht-Akademiker*innen sind es gerade mal 27 %. Und: Bei Kindern mit Migrationshintergrund hängen die Chancen ein Hochschulstudium zu beginnen noch stärker von der sozialen Herkunft ab als bei denen ohne Migrationshintergrund.
Doch das Problem fängt nicht erst beim Studienbeginn an. “An jeder Schwelle des Bildungssystems […] finden Selektionsprozesse auf Basis der sozialen Herkunft statt”, schreiben die Forscher*innen in ihrem Bericht. Und das, obwohl sich in den vergangenen Jahren schon einiges getan hat.
Es reicht nicht einfach nur zu fordern, mehr Geld in Bildung zu investieren, um zum Beispiel alte Gebäude nachhaltig zu sanieren. Nein, es muss sich grundsätzlich etwas ändern.
Wir von DEMOKRATIE IN BEWEGUNG wollen endlich echte Chancengerechtigkeit im Bildungssystem. Dazu fordern wir als ersten Schritt ein bundeseinheitliches Schulsystem mit einheitlichen Anforderungen. Doch auch der europäische Konsens ist uns wichtig. Mit einer hohen Vergleichbarkeit zwischen Abschlüssen innerhalb von Europa, setzten wir einen wichtigen Grundstein für den zukünftigen Zusammenhalt.
Wir wollen Bildung neu denken. Besonders wichtig ist uns dabei der Fokus auf die Einzelnen. Kinder, Jugendliche und auch Erwachsene sollen in einem geschützten Lernumfeld ihre persönlichen Fähigkeiten frei entfalten können.
Aktuell verlieren wir als Gesellschaft an jeder Schwelle des Bildungssystems Menschen. Damit das nicht passiert, darf Bildung nicht mehr länger auf schulische Bildung reduziert werden, sondern muss als lebenslanger Prozess gedacht werden.
So müssen Kinderbetreuungseinrichtungen als erste institutionelle Bildungsstätte nach dem Elternhaus anerkannt, geschätzt und weiterentwickelt werden. Gut ausgebildetes Fachpersonal, ein altersgerechtes Betreuungsverhältnis und ein insgesamt hochwertiger Betreuungsplatz, soll ab dem ersten Lebensjahr für jedes Kind zur Verfügung stehen. Wichtig hierbei ist jedoch, dass Kinder eben nicht nur betreut werden, sondern auch hier schon Bildung stattfinden soll – natürlich dem Alter der Kinder angemessen. Schulen sollen zu eigenverantwortlichen, innovativen Räumen werden, in denen die Interessen und Talente der Schüler*innen im Mittelpunkt stehen.
Gefördert von Lehrer*innen sollen sie ihr Potenzial ausschöpfen können. Gemeinsames Lernen und individuelle Förderung sind der Schlüssel zu mehr Chancengerechtigkeit. Die Lehrer*innen werden dabei durch kontinuierliche Weiterbildung und durch Profis aus verschiedensten Bereichen unterstützt und gefördert.
Und auch nach der Schule ist der Staat nicht aus der Verantwortung. Wir sehen Bildung als lebenslangen Prozess, in dem Handlungskompetenzen entwickelt und Qualifikationen sowie weiterführendes Wissen erworben werden.
Damit diese Idealvorstellung umgesetzt werden kann, muss noch viel geschehen. Willst Du dabei sein? Dann komm jetzt auf unseren Marktplatz der Ideen und bringe Dich in dem Themenkreis Bildung & Forschung ein!