Hallo, Hallo! Ich bin Valentin Gashi, 21 Jahre alt und wohne nun schon seit einigen Jahren in Stuttgart. Ich bin zwar ein schwuler CIS-Mann (d.h. ich lebe in meinem angeborenen Geschlecht), ordne meine geschlechtliche Identität jedoch keinem binären Geschlecht zu.
Warum ich einen so expliziten Hinweis auf mein biologisches und identitäres Geschlecht gebe? Weil mein persönlicher Blog-Eintrag auf diesen Dingen aufbaut: Individualität, Jugend und das Anderssein. Themen, die ich mir zur Lebensaufgabe gemacht habe und bei denen ich denke, dass ich sie gemeinsam mit den Menschen bei DiB am besten in eine Richtung lenken kann, in der sie unsere Gesellschaft zum positiven beeinflussen.
Als Leiter der Jugendarbeit für einen kleinen Stuttgarter Verein erlebe ich wöchentlich die Probleme von über 60 schwulen bis lesbischen Jugendgruppenteilnehmer*innen, die “anders sind”, hautnah mit: “Meine Eltern wollen nicht mehr, dass ich herkomme, weil sie es nicht in Ordnung finden, dass ich lesbisch bin”, “Ich habe Probleme mit meiner Familie, weil sie nicht verstehen, wie es ist, im falschen Körper zu stecken”, “Meine Mutter hat nach meinem Outing wieder das Trinken angefangen.” All das sind Sätze, die man von Menschen zu hören bekommt wegen Dingen, wie dem Wunsch nach freier Liebe oder der persönlichen Selbstbestimmung. Herzzerreißend. Anders kann ich diese Situationen nicht beschreiben. Wenn ich dann mit Eltern zum Gespräch an einem Tisch sitze und man mir sagt, ich hätte doch selber als “Betroffener” keine Ahnung, wie sie sich in einer Outing-Situation fühlen, obwohl ich genau wie andere ehren- und hauptamtliche in der Jugendarbeit sehr gut beide Seiten der Medaille nachvollziehen kann, fühle ich mich wahrlich wie im falschen Film.
Genau das hat mich dazu bewogen mich anfangs für “meine Kleinen” und später für so viele junge Menschen wie möglich einzusetzen. Im Landesnetzwerk LSBTTIQ machte ich es mir gemeinsam mit anderen zur Aufgabe landesweit ein gefestigtes Netzwerk und Strukturen zur Unterstützung von LSBTTIQ Jugendlichen (Lesbisch, Schwul, Bisexuell, Transsexuell, Transgender, Intersexuell und Queer) aufzubauen, um den Kids die Hand zu reichen, wenn sie Probleme haben. Probleme, die in den häufigsten Fällen von Peer-To-Peer (Beratung auf Augenhöhe von Betroffenen für Betroffene) gelöst werden können. Bei schwierigeren Fällen unterstützt professionelles Beratungspersonal aus der Community .
Bei DEMOKRATIE IN BEWEGUNG erhoffe ich mir auf Dauer, die Politik in Deutschland und Europa langsam aber sicher näher in Richtung persönlicher Freiheit zu bringen. Mit persönlicher Freiheit könnte ich jetzt natürlich alles meinen aber genau genommen geht es mir dabei um folgende Punkte:
Förderung von Jugendlichen aus den Bereichen LSBTTIQ
Jugendliche, die nicht den normativen Geschlechts- und Sexualitätsidentitäten entsprechen, haben einen besonderen Förderungsbedarf. Durch Mobbing an Schulen und Probleme in den Familien bleibt den Jugendlichen teils nicht einmal Zeit zum Durchatmen. Offene Jugendgruppen mit Themenabenden und Aktionen unter Gleichgesinnten machen das “Anderssein” zur Nebensache. Somit lassen sich Selbstbilder und das Selbstbewusstsein von jungen Menschen auf Dauer stabilisieren und festigen. So lernen sie sich später als gleichwertiges Teil der Gesellschaft zu fühlen. Mehr zur Initiative von DEMOKRATIE IN BEWEGUNG “Förderung von LSBTTIQ Jugendarbeit” hier.
Antidiskriminierungsstelle zum Ministerium für kulturelle und gesellschaftliche Vielfalt umstrukturieren
Allein der Titel Antidiskriminierungsstelle sagt schon so einiges aus: In Deutschland gibt es zwar ein ausreichendes Interesse daran Diskriminierung zu beschränken, aber es mangelt an Maßnahmen dazu Vielfältigkeit auch effektiv zu fördern.
Deutschland hat es verdient bunt wie eine Blumenwiese hervorzustechen und weltweit ein klares Zeichen zu setzen – Verschieden Sein heißt nicht, nicht am gleichen Strang ziehen zu können.
Mit diesen mittel- und langfristigen Zielen und Utopien kann unser Europa auf Dauer jedem Menschen das in die Wiege legen, was man ihm verspricht: “Die Würde des Menschen ist unantastbar”.
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