Ich bin 19 Jahre alt und habe letztes Jahr mein Abitur in Nordrhein-Westfalen gemacht. Schon während ich zur Schule gegangen bin, hat mich immer aufgeregt, dass die Politik irgendwelche Bildungsreformen gemacht hat, bei denen sich wirklich jede/r – egal ob Schüler/innen, Lehrer/innen oder Eltern – gefragt hat: Was denken die sich eigentlich dabei?
Die Debatte um unser Schulsystem dreht sich größtenteils um das Thema, ob die Gymnasialzeit jetzt 8 oder 9 Jahre dauern soll. Haben wir denn keine anderen Probleme? Ist es nicht vollkommen egal, ob man sein Abitur nach 12 oder 13 Jahren bekommt? Viel eher sollten wir uns Gedanken darüber machen, warum der Bildungserfolg eines Kindes immer noch so stark vom sozioökonomischen Status der Eltern abhängt. Darüber, dass wir im Vergleich zu anderen Ländern viel zu wenig in Bildung investieren. Darüber, dass Politiker/innen, die seit ihrem Abitur keine Schule mehr von innen gesehen haben, die Entscheidungen treffen.
Bei DEMOKRATIE IN BEWEGUNG erarbeiten Schüler/innen – aktuelle und ehemalige -, Eltern und Lehrer/innen gemeinsam Ideen und Konzepte für ein besseres Bildungssystem.
Bildung bedeutet Zukunft. Wir können nicht weiterhin so wenig in Bildung investieren und uns dann verwundert fragen, warum wir im Vergleich zu anderen Ländern so schlecht abschneiden.
Deswegen fordern wir, dass Deutschland seine Bildungsausgaben auf sieben Prozent des Bruttoinlandproduktes erhöht. Damit soll ermöglicht werden, dass Bildung von der Kita bis zur Uni kostenlos ist. Gleichzeitig wollen wir die Qualität verbessern, Infrastruktur modernisieren und Inklusion erfolgreich gestalten.
Außerdem fordern wir eine Vereinheitlichung der Schulbildung über alle Bundesländer hinweg, um Chancengleichheit, eine Vergleichbarkeit der Abschlüsse sowie bundesweit freie Wohnortwahl der Familien zu erreichen.
Zugleich müssen Bildungseinrichtungen innerhalb dieses gemeinsamen Rahmens die Chance bekommen, frei und eigenständig neue Wege zu gehen sowie schnell und flexibel zu arbeiten, um auf die Schwächen und Stärken einzelner Schüler/innen eingehen zu können und individuelle Bildung für alle zu erreichen.
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